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3. Jan. 2025 • 3 Min. Lesezeit
NIS2 konforme Bewertung neuer Bedrohungen und dynamische Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen
Ein zentraler Bestandteil der Cybersicherheitsstrategie gemäß NIS2 ist die Fähigkeit, neue Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und schnell darauf zu reagieren. Ein kontinuierliches Bedrohungsintelligenzprogramm sorgt dafür, dass Risiken proaktiv identifiziert und Sicherheitsmaßnahmen zeitnah angepasst werden, um die IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu schützen. Dieser Prozess gewährleistet, dass Unternehmen auf aktuelle und zukünftige Cyberbedrohungen vorbereitet sind.
Was Sie brauchen: Ein effektives Bedrohungsintelligenzprogramm
Ein effektives Programm zur Bewertung von Bedrohungen muss alle IT-Systeme, Netzwerke und Anwendungen eines Unternehmens überwachen. Dabei ist es wichtig, neue Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und passende Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Durch die regelmäßige Erstellung von Berichten und die Überwachung der Maßnahmen wird die Cybersicherheitsstrategie kontinuierlich verbessert.
Wie Sie es umsetzen: Ein Prozess zur Bewertung und Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen
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Prozessziel: Früherkennung und effektive Risikominderung
- Zielsetzung: Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Bedrohungslage stellt sicher, dass neue Risiken frühzeitig erkannt und bestehende Sicherheitsmaßnahmen effizient angepasst werden.
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Prozessumfang: Alle IT-Systeme im Fokus
- Umfang: Der Prozess umfasst die Überwachung aller IT-Systeme, Netzwerke und Anwendungen des Unternehmens. Dabei geht es um die Bewertung neuer Bedrohungen und die zeitnahe Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur zu gewährleisten.
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Häufigkeit der Überwachung und Bewertung: Kontinuierlich und aktuell
- Kontinuierliche Überwachung: Die Bedrohungslage wird rund um die Uhr überwacht. Sobald eine neue Bedrohung erkannt wird, erfolgt umgehend eine Bewertung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen.
- Monatliche Berichte: Ein Bericht zur aktuellen Bedrohungslage wird monatlich erstellt und enthält eine Zusammenfassung der identifizierten Bedrohungen sowie der ergriffenen Maßnahmen.
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Prozessschritte: Von der Überwachung bis zur Anpassung
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4.1. Kontinuierliche Überwachung der Bedrohungslage
- Verantwortlicher: IT-Sicherheitsbeauftragter und Bedrohungsintelligenzteam
- Aktivität: Mithilfe eines Bedrohungsintelligenzprogramms wird die Bedrohungslage kontinuierlich überwacht. Hierzu gehören sowohl externe Quellen (z.B. Sicherheitsforen, Nachrichtendienste) als auch interne Systeme, die auf neue Bedrohungen überprüft werden.
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4.2. Identifikation und Klassifizierung neuer Bedrohungen
- Verantwortlicher: Bedrohungsintelligenzteam
- Aktivität: Wird eine neue Bedrohung erkannt, wird diese sofort nach Art, potenziellen Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit klassifiziert. Alle Bedrohungen werden in einem internen Bedrohungsregister dokumentiert.
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4.3. Bewertung der Bedrohung
- Verantwortlicher: IT-Sicherheitsbeauftragter und IT-Team
- Aktivität: Die identifizierten Bedrohungen werden detailliert bewertet, um die potenziellen Risiken für die Unternehmensinfrastruktur zu ermitteln. Diese Bewertung berücksichtigt die Auswirkungen auf Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der IT-Systeme.
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4.4. Erstellung eines Bedrohungsberichts
- Verantwortlicher: IT-Sicherheitsbeauftragter
- Aktivität: Nach der Bewertung wird ein detaillierter Bedrohungsbericht erstellt. Dieser Bericht enthält die Ergebnisse der Risikobewertung sowie Empfehlungen für Risikominderungsmaßnahmen und wird dem Management präsentiert.
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4.5. Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen
- Verantwortlicher: IT-Team
- Aktivität: Basierend auf dem Bedrohungsbericht werden die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen angepasst. Dies kann die Installation neuer Technologien, die Aktualisierung von Sicherheitsprotokollen oder die Durchführung von Mitarbeiterschulungen umfassen.
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4.6. Überprüfung der implementierten Maßnahmen
- Verantwortlicher: IT-Sicherheitsbeauftragter
- Aktivität: Nach der Implementierung neuer Sicherheitsmaßnahmen erfolgt eine Überprüfung ihrer Wirksamkeit. Die Ergebnisse werden dokumentiert und gegebenenfalls angepasst.
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4.7. Dokumentation und Berichterstattung
- Verantwortlicher: IT-Sicherheitsbeauftragter
- Aktivität: Alle Schritte, von der Identifikation neuer Bedrohungen bis zur Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen, werden dokumentiert. Monatliche Berichte werden erstellt und dem Management sowie relevanten Stakeholdern zur Verfügung gestellt.
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Rollen und Verantwortlichkeiten: Zusammenarbeit für effektive Sicherheit
- IT-Sicherheitsbeauftragter: Verantwortlich für die Initiierung des Bedrohungsintelligenzprogramms, Bewertung der Bedrohungen und Erstellung von Berichten.
- Bedrohungsintelligenzteam: Verantwortlich für die kontinuierliche Überwachung der Bedrohungslage und die Klassifizierung neuer Risiken.
- IT-Team: Verantwortlich für die Umsetzung und Überprüfung der neuen Sicherheitsmaßnahmen.
- Management: Genehmigt die vorgeschlagenen Maßnahmen und stellt die notwendigen Ressourcen zur Verfügung.
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Berichtswesen: Regelmäßige Kommunikation und Transparenz
- Monatliche Berichte: Ein monatlicher Bericht über die aktuelle Bedrohungslage, die identifizierten Risiken und die ergriffenen Maßnahmen wird erstellt. Dieser Bericht wird an das Management und relevante Stakeholder weitergeleitet, um Transparenz zu gewährleisten.
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Kontinuierliche Verbesserung: Anpassung an aktuelle Bedrohungen
- Aktivität: Der Prozess zur Bewertung neuer Bedrohungen wird regelmäßig überprüft und verbessert, um sicherzustellen, dass er stets auf dem neuesten Stand der Bedrohungslandschaft und technologischen Entwicklungen ist. Anpassungen in der Methodik und den Bewertungsmaßstäben werden bei Bedarf vorgenommen.
Vorteile einer kontinuierlichen Bedrohungsbewertung
- Früherkennung neuer Bedrohungen: Durch die kontinuierliche Überwachung können Risiken frühzeitig erkannt und schneller adressiert werden.
- Flexibilität und Anpassung: Durch sofortige Bewertungen und Anpassungen der Sicherheitsmaßnahmen bleibt das Unternehmen immer auf dem neuesten Stand der Cybersicherheit.
- Effektive Risikominderung: Detaillierte Berichte und die zeitnahe Implementierung von Maßnahmen gewährleisten einen umfassenden Schutz der IT-Infrastruktur.
Fazit: Effiziente Sicherheitsmaßnahmen durch kontinuierliche Bedrohungsüberwachung
Durch ein kontinuierliches Bedrohungsintelligenzprogramm und die flexible Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen kann ein Unternehmen sicherstellen, dass es auf aktuelle und zukünftige Bedrohungen vorbereitet ist. Die regelmäßige Bewertung und Überprüfung der Maßnahmen gewährleistet, dass die IT-Infrastruktur optimal geschützt ist – ganz im Sinne der NIS2-Richtlinie. Eine proaktive und flexible Herangehensweise ist der Schlüssel zu einer sicheren digitalen Unternehmensumgebung.