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5. März 2025 • 3 Min. Lesezeit

Detaillierte NIS2-Prozessbeschreibung: Sicherstellung des Geschäftsbetriebs bei einem Cyberangriff
Das Ziel dieses Prozesses ist sicherzustellen, dass das Unternehmen selbst im Falle eines Cyberangriffs den Geschäftsbetrieb fortsetzen kann. Die Implementierung und regelmäßige Aktualisierung eines Business Continuity Plans (BCP) spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Dieser Plan definiert Notfallmaßnahmen und alternative Betriebsverfahren, um sicherzustellen, dass kritische Geschäftsprozesse selbst dann fortgeführt werden können, wenn bestimmte Systeme ausfallen.
Der Prozess umfasst alle wesentlichen Geschäftsprozesse, IT-Systeme, Anwendungen und Infrastrukturen, die für den laufenden Betrieb erforderlich sind. Ein gut strukturierter Plan sorgt dafür, dass die Auswirkungen eines Angriffs minimiert werden und das Unternehmen sich schnell erholen kann.
Entwicklung des Business Continuity Plans (BCP)
Die Entwicklung des BCP beginnt mit der Identifizierung aller kritischen Geschäftsprozesse. Der Business Continuity Manager arbeitet eng mit dem IT-Sicherheitsbeauftragten zusammen, um alternative Verfahren für den Fall eines Cyberangriffs festzulegen. Der Plan berücksichtigt Schlüsselrollen, Ressourcen und Abhängigkeiten, die für die Fortführung der Geschäftsprozesse erforderlich sind.
Identifizierung kritischer Geschäftsprozesse und Systeme
Nachdem der Plan entwickelt wurde, werden kritische Geschäftsprozesse und Systeme identifiziert. In Zusammenarbeit mit den Abteilungsleitern bewertet der Business Continuity Manager die Geschäftsprozesse und IT-Systeme hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Unternehmen. Abhängigkeiten zwischen Prozessen und Systemen werden dokumentiert, um gezielte Notfallmaßnahmen zu entwickeln.
Festlegung von Notfallmaßnahmen und alternativen Betriebsverfahren
Ein wesentlicher Bestandteil des Plans ist die Definition spezifischer Notfallmaßnahmen und alternativer Betriebsverfahren, die unmittelbar im Falle eines Cyberangriffs implementiert werden. Dazu gehört die Entwicklung von Backup-Prozessen, wie etwa manuelle Verfahren oder der Einsatz von Backup-Systemen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, falls die Primärsysteme ausfallen.
Implementierung und Kommunikation des BCP
Nach der Festlegung der Maßnahmen sorgt der Business Continuity Manager für die Implementierung und Kommunikation des BCP. Die Mitarbeiter werden in ihren jeweiligen Rollen im Notfallplan geschult, und die Hauptmaßnahmen und Richtlinien werden kommuniziert, damit jeder weiß, was im Falle eines Vorfalls zu tun ist.
Jährliche Prüfung des BCP
Ein wichtiger Teil des Prozesses ist die jährliche Prüfung des BCP. Der Business Continuity Manager führt mindestens einmal im Jahr Tests durch, um die Wirksamkeit der Notfallmaßnahmen und alternativen Verfahren zu überprüfen. Diese Tests können in Form von Simulationen, Live-Übungen oder Stresstests durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden dokumentiert, und potenzielle Verbesserungen werden identifiziert, um den Plan kontinuierlich zu optimieren.
Regelmäßige Aktualisierungen und kontinuierliche Verbesserung
Um den Plan aktuell und wirksam zu halten, werden regelmäßige Aktualisierungen und eine kontinuierliche Verbesserung des BCP durchgeführt. Erkenntnisse aus Tests und neuen Bedrohungsanalysen fließen in den Plan ein. Die Mitarbeiter werden über Änderungen informiert und bei Bedarf neu geschult, um jederzeit einsatzbereit zu sein.
Dokumentation und Nachverfolgung
Die Nachverfolgung und Dokumentation aller Aktivitäten im Zusammenhang mit der Entwicklung, Implementierung und Anpassung des BCP sind essenziell. Testberichte und Schulungsnachweise werden archiviert, um Audit- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Verantwortlichkeiten
Die Verantwortlichkeiten in diesem Prozess sind klar definiert. Der Business Continuity Manager ist verantwortlich für die Entwicklung, Implementierung und Pflege des BCP sowie für die Durchführung von Tests und Schulungen. Der IT-Sicherheitsbeauftragte unterstützt die technische Umsetzung der Notfallmaßnahmen und identifiziert kritische IT-Systeme. Abteilungsleiter stellen sicher, dass die Notfallverfahren in ihren Bereichen eingehalten werden, und Mitarbeiter sind verpflichtet, die festgelegten Notfallmaßnahmen und Betriebsverfahren im Notfall zu kennen und anzuwenden.
Berichterstattung
Eine regelmäßige Berichterstattung an das Management dokumentiert den Fortschritt bei der Entwicklung, Implementierung und Prüfung des BCP. Die Berichte enthalten auch Empfehlungen für zukünftige Anpassungen und Verbesserungen, um die kontinuierliche Verbesserung des Plans zu fördern. Der BCP wird regelmäßig überprüft und aktualisiert, um stets den neuesten Bedrohungsszenarien und organisatorischen Anforderungen zu entsprechen. Regelmäßige Schulungen und Tests sorgen dafür, dass das Unternehmen gut auf Notfälle vorbereitet ist.
Fazit
Ein robuster Business Continuity Plan (BCP) ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmenssicherheit und gewährleistet, dass essenzielle Geschäftsprozesse selbst im Falle eines Cyberangriffs ununterbrochen fortgeführt werden können. Die strukturierte Entwicklung, regelmäßige Prüfung und kontinuierliche Verbesserung des Plans ermöglichen es dem Unternehmen, schnell und flexibel auf Bedrohungen zu reagieren und Schäden zu minimieren. Klare Verantwortlichkeiten, regelmäßige Schulungen und gezielte Kommunikation sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter auf ihre Rollen im Notfall vorbereitet sind, die Resilienz und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens stärken und die langfristige Geschäftskontinuität sicherstellen.