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10. März 2025 • 2 Min. Lesezeit

NIS2-Prozessbeschreibung: Regelmäßige Wiederherstellungsübungen für maximale Resilienz
Einleitung
Ein entscheidender Prozess, der die Resilienz eines Unternehmens gegenüber Notfällen und Cyberangriffen sicherstellt, ist die regelmäßige Durchführung von Wiederherstellungsübungen. Das Ziel besteht darin, die Effektivität von Notfallplänen zu überprüfen und die Wiederherstellungsfähigkeit aller kritischen Systeme zu gewährleisten. Regelmäßige Übungen ermöglichen es dem Unternehmen, schnell und effektiv auf Störungen zu reagieren, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Geschäftskontinuität aufrechtzuerhalten.
Planung der Übungen
Der Prozess beinhaltet die Planung, Ausführung und Bewertung der Übungen, die vierteljährlich für alle kritischen IT-Systeme und Geschäftsprozesse durchgeführt werden. Dies stellt sicher, dass alle Komponenten des Unternehmens, die für den fortlaufenden Betrieb unerlässlich sind, bei Störungen schnell wiederhergestellt werden können. Die Planung der Übungen ist der erste Schritt und wird durch den IT-Sicherheitsbeauftragten zusammen mit dem Business Continuity Manager durchgeführt. Die beiden entwickeln einen jährlichen Übungsplan, in dem festgelegt wird, welche Systeme und Prozesse bei jeder Übung getestet werden sollen. Dabei werden realistische Szenarien simuliert, wie zum Beispiel Datenverluste, Systemausfälle oder Cyberangriffe, um sicherzustellen, dass die Übungen praxisnah sind.
Vorbereitung auf die Übungen
Die Vorbereitung auf die Übungen erfordert die Bereitstellung einer Testumgebung durch den IT-Administrator, die die tatsächliche Produktionsumgebung realistisch nachbildet. Zusätzlich wird sichergestellt, dass alle relevanten Backup-Daten und -Systeme bereitstehen. Alle betroffenen Abteilungen und Mitarbeiter werden über die Übung und ihre jeweiligen Rollen informiert.
Durchführung der Übung
Die Durchführung der Übung erfolgt durch den IT-Administrator unter der Aufsicht des IT-Sicherheitsbeauftragten. Die Übungen beginnen gemäß dem zuvor definierten Szenario, wobei die Wiederherstellung der kritischen Systeme und Daten aus den gesicherten Backups innerhalb der festgelegten Wiederherstellungszeit (RTO) getestet wird. Jede Phase und jeder auftretende Vorfall wird dokumentiert, um daraus Lernerfahrungen zu ziehen.
Überwachung und Bewertung
Die Überwachung und Bewertung der Übung erfolgen durch den IT-Sicherheitsbeauftragten, um sicherzustellen, dass alle Abläufe korrekt durchgeführt werden, und die Effektivität der Wiederherstellungsmaßnahmen zu bewerten. Zudem wird Feedback von den beteiligten Personen gesammelt, um die Übungserfahrungen und Erkenntnisse umfassend zu dokumentieren.
Nachbesprechung und Analyse
Nach jeder Übung findet eine Nachbesprechung und Analyse statt. Der IT-Sicherheitsbeauftragte organisiert ein Treffen mit allen Beteiligten, um die Ergebnisse zu diskutieren. Ein detaillierter Bericht fasst die Übung, die Ergebnisse und eventuelle Verbesserungspotenziale zusammen. Diese Analyse dient als Grundlage für die Entwicklung eines Maßnahmenplans, der festgestellte Schwachstellen adressiert.
Umsetzung der Verbesserungen
Die Umsetzung der Verbesserungen ist ein weiterer wichtiger Schritt. Zusammen mit dem IT-Administrator setzt der IT-Sicherheitsbeauftragte die festgelegten Verbesserungen um, um die Wiederherstellungsfähigkeit zu optimieren. Notfallpläne und Wiederherstellungsverfahren werden entsprechend angepasst, um sicherzustellen, dass das Unternehmen kontinuierlich aus den Übungen lernt.
Dokumentation und Archivierung
Die Dokumentation und Archivierung aller Aspekte der Übungen sind essenziell. Der IT-Administrator sorgt dafür, dass alle Vorbereitungen, Durchführungen, Bewertungen und Verbesserungen dokumentiert und archiviert werden. Diese Dokumentation ist nicht nur für zukünftige Audits relevant, sondern dient auch als Referenz für kommende Übungen.
Rollen und Verantwortlichkeiten
Rollen und Verantwortlichkeiten sind klar zugeordnet. Der IT-Sicherheitsbeauftragte übernimmt die Planung und Bewertung der Übungen, während der IT-Administrator die technische Durchführung leitet. Der Business Continuity Manager unterstützt bei der Planung, um sicherzustellen, dass alle Übungen mit den übergeordneten Notfallplänen in Einklang stehen. Mitarbeiter sind verpflichtet, ihre ihnen zugewiesenen Rollen zu verstehen und während der Übungen umzusetzen.
Berichtswesen
Nach jeder Übung wird ein Berichtswesen erstellt. Ein Bericht dokumentiert die Ergebnisse der Übungen und wird dem Management präsentiert. Dieser dient als Basis für die kontinuierliche Verbesserung der Wiederherstellungsprozesse.
Fazit
Die regelmäßigen Übungen und ihre Dokumentation führen zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Prozesses. Erkenntnisse aus den Übungen, neue Bedrohungen oder technologische Entwicklungen fließen in die Anpassung und Weiterentwicklung der Wiederherstellungsmaßnahmen ein, um die Fähigkeit des Unternehmens zu optimieren, in Notfällen effektiv und schnell zu reagieren.